Was ist der Unterschied zum normalen Yoga?
Im traumasensiblen Yoga liegt der Fokus nicht auf der äußeren Form einer Yogahaltung, so wie es in Yogaklassen vermittelt wird. Es wird vor allem die innere Wahrnehmung geschult und Asanas richten sich nach dem Empfinden und individuellen Prozeß der Teilnehmenden. Sicherheit und Achtsamkeit führen zu Beruhigung und Stabilität des Nervensystems und des körperlichen Empfindens. Zentrales Ziel ist Eigenverantwortung und Reflektion.
Welche Auswirkungen hat ein Trauma?
Ein massives Trauma führt zu einem Schockzustand, in dem sehr starke Gefühle wie Machtlosigkeit und Kontrollverlust vorherrschen. Weil ein Trauma so plötzlich und unerwartet entsteht, laufen reflexartige Vorgänge in Gehrinarrealen ab, die einen Kampf- Flucht- oder Erstarrungsreflex auslösen. Dadurch werden andere Verarbeitungsvorgänge im Gehirn, die Emotionen und Verstand ausbalancieren lahmgelegt. Unverarbeitete oder auch verdrängte Traumata können Auswirkungen auf die Wahrmehmung und das vegetative Nervensystem haben. Auch wenn das schockiernde Erlebnis lange zurückliegt, bleiben diese Gefühle im Unterbewusstsein isoliert und können sich durch unterschwellige körperliche oder psychische Symptome zeigen.
Traumasensibel ausgerichtetes Yoga hat das Ziel, traumatische Gefühle durch bewusste Wahrnehmung und Stabilisierung des gestressten Nervensystems zu beruhigen. Es fördert das innere Gleichgewicht und führt zu Selbstwirksamkeit. Um so wertvoller ist die Arbeit im traumasensiblen Yoga, in dem individuell durch Yogahaltungen, Atem- und Wahrnehmungsübungen eine selbstwirksame Methode vermittelt wird, um soweit wie möglich wieder in der Gegenwart zu leben.